Aufs Gramm genau…

In der U-Bahn. Zwei Mädchen, offenbar Freundinnen, unterhalten sich. Vielleicht mein Alter, vielleicht etwas älter, vielleicht etwas jünger.

Es geht ums Kochen.

Eine der Beiden hat sich eine Briefwaage angeschafft:

„Ja, weißt du, wenn ich koche, dann lade ich mir so ein Rezept runter. Dann bereite ich alle Zutaten vor und dann kann ich die so aufs Gramm genau abwiegen. Ich koche genau nach Rezept – und wenn’s hinterher nicht schmeckt, dann bin ich nicht schuld. Sondern das Rezept.“

(An dem Punkt musste ich aussteigen, also weiss ich nicht, wie es weiterging.)


Wenn ich koche, koche ich immer irgendetwas. Meist mit einer Rezeptvorlage – aber ich habe noch nie wirklich 100% nach Rezept gekocht. Und sei es nur, dass ich Gewürzmischungen variiert habe. Das macht für mich gerade den Reiz aus: Sich nicht starr an eine Vorlage zu halten.

Klar, manchmal ist es echt super ein Rezept zu haben. Weil ich ja auch nur begrenzt kochen kann. 🙂 Aber insgesamt kann man da doch dann auch noch den „eigenen Pep“ reinbringen. Zwischendurch probieren. Und wenn dann mal was danebengeht? So be it!

(Und oft genug muss ich sowieso improvisieren – denn der studentische Haushalt kennt nicht jedes Gewürz. Oder Obst. Oder Gemüse. Oder Fleisch. Oder … )

Weiß nicht, bin ich der einzige, der so nach „mal schauen, was da noch alles reinpasst“ kocht? Kocht ihr striktestens aufs Gramm und die Minute genau nach Rezept?

13 Gedanken zu “Aufs Gramm genau…

  1. ehrlich gesagt läuft das bei mir eher so ab: Was? Keine Pizza mehr im Tiefkühlfach? Vielleicht ne Tütensuppe? Pommes? Wieso hab ich eigentlich nie was „ordentliches“ im Kühlschrank? Verdammt… na ja, dann schnibbel ich mir halt ne Zucchini mit Käse in die Pfanne…

    Wenn ich deinen Post so lese, bekomm ich ein richtig schlechtes Gewissen 🙂 Es ist klasse, dass du kochst und dabei auch noch flexibel bist …. ne Briefwaage zum Kochen … ernsthaft?! 😀

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    1. Ne Pizza für „Notfälle“ hab ich eig immer im Gefrierfach 😉 Zucchini dafür weniger oft. Gerade so Nudeln/Reis mit Zeugs geht aber relativ gut individuell (einfach mal reintun was so da ist).
      Wobei du doch schon paar mal so foodgasmische Dinge gepostet hast? Deine Tortillas zB…mit Käse überbacken. Nom!

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    2. So sieht das bei mir auch aus. Pasta, Käse, Tomaten und Brot habe ich immer. Und dann kann man viele Sachen zaubern. Da bin ich auch individuell.
      Aber ich bin eine relativ unanspruchsvolle Person, wenn es um essen geht.
      Nur im Restaurant will ich mich verwöhnen lassen und dort muss es gut sein. Je mehr ich dafür zahle desto besser muss es sein.

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  2. Rezepte probiere ich zu 90% modifiziert aus, weil immer was drin ist, was ich nicht mag oder nicht extra kaufen will. Viva la Kochchaos – manchmal weiß ich selbst nicht, was ich da überhaupt mache, :-D, aber meistens schmeckt es! Und wenn nicht, gibt’s Notfallessen aus der Kühlung.

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  3. Ich koche lieber nach Rezept. Beim variieren habe ich zu große Angst das komplette Gericht zu versemmeln. Auf den Gramm genau achte ich da nicht, aber ich versuche möglichst nah am Rezept zu kochen.
    Ich koche aber wirklich sehr selten mal.

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  4. Höhö,
    dann oute ich mich mal.

    Damals (TM) habe ich mich akribisch an Rezepte gehalten. Zum Kochen, zum Backen – immer genau nach Rezept. Ok, gab keine grammgenaue Digitalwaage – aber ich war da absolut genau. Und immer nur das drin, was auf dem Rezept stand. Möglichst genau so angerichtet in der Reihenfolge, wie beschrieben.

    Heute – nach genug Erfahrung – sehe ich das wesentlich lockerer. Tausche auch schon mal komplette Teile aus. Allerdings muß ich dann schon eine Vorstellung davon haben, wie das schmeckt, womit man das ggf. noch würzen könnte etc. Da nutze ich halt die Erfahrungen und meine Kreativität. Auch mal so komplett ohne Rezept. Diese Sicherheit habe ich allerdings beim Backen bzgl. Teige noch nicht so – da benötige ich dann zumindest ein Grundrezept für den Teig, das ggf. variiert wird.

    Und bisher war alles eßbar und meistens sehr lecker! 😉

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