Von einem, der auszog, die Finanzwelt zu verstehen. (1)

Es ist immer wieder schön, wenn man in der Form Inspiration aus dem eigenen Geschreibsel ziehen kann, dass jemand kommentiert und dabei Ideen entstehen 🙂 In diesem Sinn, vielen Dank Molly für’s kommentieren. (Perfide Psychologie. Wenn ihr auch mal verlinkt werden wollt, dürft ihr gern auch kommentieren….)

Zurück zum Thema:

Schon als kleines Kind hat mich Geld und seine Geschichte fasziniert. Aus sehr vielen Facetten heraus. Wo kommt es her? Wie bekommen Dinge einen Wert? Wie entsteht ein Wechselkurs? Gut, die Frage entwickelte sich zum Beispiel aus einem „Wieso kostet ein 5 Mark Taschenbuch in Italien eigentlich 7000 Lira?“

Ich las Bücher. Viele Bücher. Da dürfte ich so neun, zehn Jahre alt gewesen sein. Ging also passend zum Platzen der Dot-Com-Bubble (mal ganz neudeutsch gesagt) los. Als ich irgendwann das Gefühl hatte, dass ich ungefähr weiss, wie „Geld“ funktioniert – grob gesagt als Tauschwert – wurden Aktienmärkte immer interessanter.

Schließlich gibt „Geld“, so sah ich es damals. als Thema über die Wertediskussion und die Anbindung an verschiedene Rohstoffe („Goldstandard“ ist ein Begriff?) heraus nicht viel mathematisch Rationales her. Da war ich dann schon bei Sozial- und Wirtschaftsordnungen und die mit meiner Großmutter zu diskutieren war schwierig. Die war viel zu intelligent für mich. Und viel zu sozial. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

So landete ich also bei Aktienmärkten. Zuerst die doppelte Buchführung, die Medici (oder bei uns Fugger) und das Geldwechslersystem (gibt es ja heute noch ähnlich in Form von Reiseschecks). Die ersten großen „Firmen“, die europaweit operierten waren also Banken.

Dann die Kolonisierung und die „Unternehmungen“. Firmen, die enormes Kapital für Schiffe brauchten – aufgeteilt durch Unternehmensanteile und hochriskant: Wer wusste schon sicher, ob das eigene Schiff wieder zurückkehrt. Und wenn, ob es teure Güter geladen hat. So entstand die erste Börse in Amsterdam, wo Menschen ihre Anteile an derartigen Expedition bereits währenddessen handeln konnten.

Die Tulpenmanie, als auf einmal eine völlig nutzlose, wenn auch schön anzuschauende Blume mehr wert sein konnte, als ein ganzes Haus. Verrückt nicht? Die Preise stiegen und stiegen und stiegen…bis sich irgendwann wohl jemand gefragt hat, warum so eine nutzlose Tulpenzwiebel so wertvoll sein soll und innerhalb kürzester Zeit die Preise implodierten wie sie vorher explodierten.

Das alles, kombiniert mit dem „man kann nirgendwo so einfach Geld verdienen“-Faktor (ich könnte ich „Geld vernichten“ schreiben, aber hey! Let’s be positive!) hat mich dann angefixt. Ich wollte wissen: Kann ich denn eigentlich Börse? Kapiere ich Handel aus Sicht eines Traders? Und: Kann ich das?

Dazu dann morgen. Und dann schließt sich auch der Kreis zur Ausgangsfrage. Versprochen!

PS: Das soll vor allem darstellen: Ich bin Laie. Weder ausgebildet, noch erfahren und am wenigsten real erfolgreich. Es wird wohl nicht alles falsch sein, was ich von mir gebe. Aber anhand der Geschichte wird, hoffe ich, deutlich: Da wird von mir viel verkürzt, vereinfacht, verdichtet. So als Disclaimer für morgen. Alle Angaben ohne Gewähr! Ich will keine Börsentipps geben (das machen genug Scharlatane in lustigen „ich verdiene dir 2000%“-Newslettern).

PPS: Als Leser mag ich die „Weiterlesen“ Beiträge nicht so. Immerhin muss man jeden Beitrag einzeln öffnen und kann sie nicht „am Stück“ runterlesen, wenn es mehrere sind. Ich möchte aber für die kommende Zeit mal ausprobieren, dieses Tool zu nutzen um vielleicht etwas mehr feststellen zu können, welche Beiträge beliebt sind. Und welche nicht. Falls das jemanden stört kann man mir gerne sagen oder auch allgemeine Meinungen dazu.

15 Gedanken zu “Von einem, der auszog, die Finanzwelt zu verstehen. (1)

  1. Das Faszinierenste an Geld finde ich Folgendes: Bis – nagel mich nicht drauf fest – zum Anfang des 19. Jhd. war jedes Geldstück als reines Münzmaterial etwas wert. Viel interessanter aber waren die Papierscheine: Die waren ja tatsächlich eine Art Gutschein, Schuldschein, Coupon, wie auch immer. Sprich: Wer einen 10 Reichsmark(?)schein hatte, konnte damit jederzeit zur Reichsbank marschieren und verlangen, für diesen „Zettel“ Gold im Wert von 10 Mark zu bekommen; Papiergeld und Goldreserven stimmten im Wert noch überein! Ist das nicht klasse?
    Aber das ist lange her und nicht nur Menschen, sondern auch Staaten begannen, mehr auszugeben, als sie hatten, im wörtlichsten Sinne … Witzig dagegen so Anekdötchen, dass etwa Gold im Inkareich überhaupt keinen Wert hatte, sondern nur als Schmuck für den Inka und den Adel diente. Und den Spaniern hat es nun wirklich kein Glück gebracht OMG ich habe einen Laberflash kann nicht aufhören Tod Kumme Kriminalität Inflation Gold Geld Ahrg ….

    Gefällt 1 Person

    1. Ja sieh mal an, das mit den Inkas wusste ich gar nicht. Aber klar, Gold ist nur wertvoll, weil wir ihm einen Wert zumessen.
      Das andere war der Goldstandard und der war in der modernen Zeit eigentlich nie wirklich vorhanden. Weder in Reichsmark, noch Dollar…(wenn man das ganze verkürzt) Nur in der Antike, als ein 5 Silberling einfach aus 5 Gramm Silber bestand (und analog)

      Like

    2. Schätzchen: Bitte, bitte, BITTE: Der Inka war der Herrscher, ergo gab es mehrere, aber ansonsten gab es nur das Volk der Inka ungleich Inkas, allright? Grrrrr, das nervt mich fast so sehr wie „Hieroglyphen“, *grummel* 😉

      Like

    3. Seit wann darf sich in einer Monarchie der Assisstent seinen Kosenamen aussuchen? 8)
      Und okay. Die Inka also. Was ist gegen Hieroglyphen zu sagen?

      Like

    4. Heilige Glyphen sind Hieroglyphen. Der Rest sind nur Glyphen. *PLING*
      Oh, herzlichen Glückwunsch! So viel geballtes Wissen macht Dich zum Bildungsblog! 🙂

      Like

Senf dazugeben: